FASCHISMUS IST KEIN PATRIOTISMUS!

08.11.2010

Am 11. November soll erneut ein Aufmarsch der Neofaschisten durch die Straßen Warschaus ziehen. Der Verein „NIE WIEDER“ (NIGDY WIĘCEJ) protestiert gegen die Erlaubnis der Demonstration, während derer es in den vergangenen Jahren zu Rechtsbrüchen kam.

2009 skandierten die Teilnehmer der von dem national-radikalen Lager veranstalte-ten Demonstration antisemitische Parolen und erhoben die Hand zum Hitlergruß „Sieg Heil“. Alle Ermittlungen gegen die „Heil“ rufenden Demonstranten wurden seitens der Staatsanwaltschaft eingestellt.

Der Verein „NIE WIEDER“ (NIGDY WIĘCEJ), wie auch die mit ihm verbundene Anti-Nazi-Gruppe (Grupa Anty-Nazistowska – GAN) traten dem Bündnis „Allianz des 11. November“ bei, das sich aktiv gegen straffreie faschistische Demonstrationen wendet. An dem Protest beteiligen sich Vertreter von fast 40 gesellschaftlichen Organisationen, bekannte Journalisten, Künstler und Politiker.

„Wir protestieren gegen den Missbrauch des Nationalfeiertags durch die Faschisten. Faschismus ist kein Patriotismus!“, so Wiktor Marszałek, der den Protest des Vereins „NIE WIEDER“ (NIGDY WIĘCEJ) koordiniert und Herausgeber der gleichnamigen Zeitschrift ist. „An diesem Tag finden auch Demonstrationen der extremen Rechten in Bytom, Gdynia, Krakau und Breslau statt. Wir werden sie aufmerksam beobachten und alle Vorfälle werden durch ein von uns durchgeführtes Monotoring der neofaschistischen und rassistischen Zwischenfälle“ vermerkt.“

Nur zwei Tage früher, am 9. November, dem Jahrestag der Reichspogromnacht, wird der Internationale Tag gegen Faschismus und Antisemitismus begangen. Zu diesem Anlass führt die Anti-Nazi-Gruppe (Grupa Anty-Nazistowska) zahlreiche Aktionen im ganzen Land durch.

Am 5. November fand in Łódź, in Kooperation mit dem Jugendpalast (Pałac Młodzieży), das Jugendrockfestival „Verschieden und gleich (cool)“ (Różni i równi) statt, an dem rund zehn Rockbands teilnahmen. „Unser Festival wird von dem Motto „Musik gegen Rassismus“ geleitet. Wir wollen, dass junge Leute sensibel für Anzeichen von Intoleranz in ihrer Nähe sind und allen Menschen ohne Vorurteile begegnen“, sagt die Organisatorin der Veranstaltung und Vorsitzende der GAN Łódź.

Aktivitäten der Anti-Nazi-Gruppe (Grupa Anty-Nazistowska) anlässlich des Internationalen Tages gegen Faschismus und Antisemitismus finden außerdem in Białystok, Bydgoszcz, Olsztyn, Piła, Poznań, Rzeszów, Słubice und anderen Städten statt. Am 6. November veranstaltete die GAN Poznań während des Konzerts von Indios Bravos, Izrael, Tilt, Armia, Lao Che, Martyna Jakubowicz, Renata Przemyk und Arka Noego in der Arena-Halle eine große Info-Aktion. Ein Ziel all dieser Aktivitäten ist es, neue Freiwillige für eine Mitarbeit zu gewinnen.

Weitere Informationen zu den Möglichkeiten, sich an den Kampagnen „Musik gegen Rasissmus“,„Kicken wir den Rassismus aus dem Stadion“ und „Racism Delete“ zu beteiligen sowie an der Redaktion der Zeitschrift „NIE WIEDER“ (NIGDY WIĘCEJ), am Monitoring rassistischer Zwischenfälle und vielen anderen antifaschistischen Aktionen mitzuwirken, gibt es unter: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Der Verein „NIE WIEDER“ (NIGDY WIĘCEJ) ist eine unabhängige antifaschistische Organisation. Seit 1996 führt er ein Monitoring von Zwischenfällen mit rassistischem Hintergrund durch und gibt „NIE WIEDER“ (NIGDY WIĘCEJ), die einzige antifaschistische Zeitschrift in Polen heraus.

Weitere Informationen:
Tel. +48/607/104666
http://11listopada.org
http://www.palacmlodziezy.lodz.pl